Botschafterreise Deutschland und Niederlande

Chancen und Herausforderungen für Grenzregionen im Mittelpunkt der Botschafterreise Deutschland und Niederlande

Während eines dreitägigen Arbeitsbesuchs lernten der deutsche Botschafter in den Niederlanden, Cyrill Jean Nunn, der niederländische Botschafter in Deutschland, Ronald van Roeden, und der niederländische Generalkonsul in Düsseldorf, Peter Schuurman, die Grenzregion zwischen Deutschland und den Niederlanden besser kennen. Dabei unterstrichen die Botschafter die Bedeutung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit für beide Länder.

Während des Besuchs wurden unter anderem die Themen Mobilität, Wasser (Sicherheit), Bildung, regionale Wirtschaft, Arbeitsmigration und Kultur besprochen. Die Botschafter sprachen auch mit den drei Euregios im Südosten der Niederlande: der Euregio Rhein-Waal, der Euregio Rhein-Maas-Nord und der Euregio Maas-Rhein. Während des Besuchs traf die Delegation auch mit den Kommissaren des Königs in Gelderland (John Berends) und Limburg (Emile Roemer) zusammen.

Wasser und Kultur

Die „Tour“ begann mit einem Besuch in der Euregio Rhein-Waal, wo bei einer Schifffahrt auf dem Rhein in Emmerich wasserbezogene Themen diskutiert wurden. Zum Beispiel „Der Rhein verbindet“, ein Interreg-Projekt zur Verbesserung der Wasser- und Uferqualität. Am Abend diskutierten die deutschen und niederländischen Gäste über regionale Wirtschaft, Wanderarbeiter und Heimarbeit sowie Kultur.

Agrofood und Wasserstoff

Am nächsten Morgen stand das innovative Wasserstoffunternehmen Wystrach in Weeze auf dem Programm. Anschließend ging es weiter nach Limburg, wo der Brightlands Campus Greenport Venlo besucht wurde. Während dieses Besuchs fand eine Führung über den Campus statt, bei der konkrete Entwicklungen im Bereich der Agrar- und Ernährungswirtschaft besichtigt wurden. Mit der Fontys University of Applied Sciences und der Universität Maastricht wurden auch Chancen und Herausforderungen im Bildungsbereich diskutiert.

Ökologie, grüne Chemie und Materialien

Die Botschafter reisten weiter nach Red Brook, im westlichsten Zipfel von Deutschland. Hier ging es um die Sanierung des Baches, internationale Wasserwirtschaft und Ökologie. In Sittard-Geleen wurde die Delegation dann auf dem Brightlands Chemelot Campus empfangen. Dort wurde bei einem Besuch des Aachen-Maastricht Institute for Biobased Materials, einer Zusammenarbeit zwischen der Universität Maastricht, der RWTH Aachen und dem Fraunhofer Institut, die nachhaltige Kraft des grenzüberschreitenden Denkens und Handelns unter Beweis gestellt. Das AMIBM entwirft und entwickelt „grüne“ Moleküle, Prozesse und Materialien und setzt diese in praktische Anwendungen um. Der Abend umfasste Vorträge über grenzüberschreitende Mobilität, Sicherheit und Energie.

Wirtschaft und Interaktion

Der letzte Tag des Besuchs begann in Heerlen mit einem Besuch der Parkstad Limburg und des Neuen Regionalen Bauhauses, das die Zusammenarbeit und Interaktion zwischen den verschiedenen Wissenseinrichtungen und Unternehmen in dieser grenzenlosen Region fördert. Anschließend besuchte die Delegation den deutsch-niederländischen Gewerbepark Avantis, wo die Teilnehmer DocMorris, ein niederländisches Unternehmen, das vor allem den deutschen Markt beliefert, kennenlernen konnten. Es folgte ein Besuch im Gouvernement an der Maas, wo der Maastrichter Vertrag (1992) angeschaut und erläutert und mit einer Delegation der Euregio Maas-Rhein diskutiert wurde, die die Botschafter von ihrer Arbeit in den Themenbereichen Kultur, grenzüberschreitender Arbeitsmarkt sowie die euregionale Aufarbeitung der Hochwasserkrise 2021 berichtete, und ihnen so einen Einblick in das Geschehen dieser südlichsten Euregio vermittelten.

Die Reise endete mit einem Besuch des Teststandes des Einstein Teleskops „ETpathfinder“ und des euregionalen Projektteams dieses bahnbrechenden Wissenschaftsprojekts, bei dem die Niederlande, Deutschland und Belgien eng zusammenarbeiten.